Erfahrungen mit Google Ads

Wie finden potenzielle Kunden Ihre Website, wenn sie Ihr Unternehmen noch nicht kennen? Google hilft dabei mit Google Ads, den Textanzeigen, die über den Suchergebnissen auftauchen. Nach dem Start meiner neuen Website wollte ich dieses Instrument einmal ausprobieren. Hier meine bisherigen Erfahrungen.


Das Prinzip: Non-stop-Auktion für Kleinanzeigen

Der Google-Dienst „Ads“ steckt hinter den Textanzeigen, die auf Google-Suchseiten angezeigt werden sowie im sogenannten Display-Netzwerk (Websites, die mit dem Einblenden von Google-Werbung Geld verdienen). Als Werbender erstellt man seine Anzeige, definiert passende Suchbegriffe (Keywords) und legt fest, was man pro Tag bereit ist zu zahlen. Anhand dieser Angaben versteigert Google die Werbeplätze – schließlich gibt es noch andere Unternehmen, die unter den gleichen Suchbegriffen erscheinen möchten. Bezahlt wird, wenn die Anzeige tatsächlich angeklickt wurde. Ist das Limit erreicht, pausiert die Anzeige bis zum nächsten Tag.

Dieses simple Modell bietet allen Seiten Vorteile: Den Interessenten (durch thematisch passende Vorschläge), Google (für das Ads, früher AdWords, eine wahre Gelddruckmaschine ist), aber auch den Werbenden:

  • Relevante Kontakte durch thematische und regionale Zuordnung
  • Schnelle Ergebnisse – Ihre Kampagne ist sofort aktiv und läuft, solange Sie es wollen
  • Volle Kostenkontrolle mit Tageslimit und Feintuning der Kostenverteilung
  • Erfolgskontrolle mit den Statistiken
  • Flexibilität – die Anzeigen und ihre Schaltung lassen sich jederzeit bearbeiten

Anmelden und Einrichten

Wie alle Dienste läuft auch Google Ads über ein Google-Konto. Das hatte ich bereits und konnte mich daher gleich anmelden. Für die automatische Abrechnung musste ich mein Bankkonto angeben. Die schriftliche Freischaltung des Kontos per Brief nach Irland hatte allerdings nach drei Wochen immer noch nicht geklappt – schicken Sie lieber gleich ein Fax.

In der Zwischenzeit hatte ich schon mal meine Werbekampagne angelegt. Google Ads fasst Anzeigen in Anzeigengruppen zusammen und diese wiederum in Kampagnen. Mir genügte für den Anfang eine einzelne Anzeige; das war ein bisschen wie ein Apfel in einem Sack in einem Riesen-Einkaufswagen, aber was soll’s. In jedem Fall sollte man sich gut überlegen, was man will:

  • Was genau will ich anbieten? Welche Stichworte drücken das am besten aus?
  • Wen will ich ansprechen? Wo sind die Interessenten? Was suchen sie? Mit welchen Begriffen suchen sie danach?
  • Wohin schicke ich die Interessenten? Ist die Startseite meiner Website geeignet? Oder besser eine speziell für die Anzeige konzipierte Landingpage?

Für meine erste Kampagne habe ich den Schwerpunkt „Webdesign“ gewählt. Das deckt zwar nicht das ganze Leistungsspektrum ab, aber ein erfolgreiches Webprojekt ist oft der Schlüssel zu weiteren Aufträgen. Für die Einblendung der Anzeige wählte ich „Such- und Display-Netzwerk“ für eine möglichst große Reichweite, nur Computer (ohne Mobiltelefone), als Zielregion Baden-Württemberg (auch einzelne Städte wären möglich gewesen), Websites in deutscher Sprache und zuletzt ein Budget von 2 € am Tag – mir ging es darum, erste Erfahrungen zu sammeln, das sollte nicht ins Geld gehen.

Die eigentliche Anzeige besteht nur aus drei kurzen Zeilen und dem Link, mehr macht keinen Sinn. Trotzdem war ich ein Weilchen damit beschäftigt, bis ich passende Worte gefunden hatte – sie sollten mein Angebot treffend beschreiben und dabei nicht steril klingen. Schließlich war ich zufrieden.

Der Schlüssel: passende Keywords finden

Natürlich hatte ich bereits ein paar Suchbegriffe parat. Aber nach welchen Begriffen wird noch gesucht? Und wie gut sind sie? Google Ads bietet dazu verschiedene Hilfen: Vorschläge für ähnliche und weitere Suchbegriffe, Informationen über die Häufigkeit ihrer Verwendung und ihren Qualitätsfaktor bis hin zur Diagnose, ob die Anzeige mit diesen Keywords derzeit eingeblendet würde oder nicht.

Diese Tools sind auch nötig, denn die richtigen Keywords zu finden kann eine Kunst sein. Bei den naheliegendsten Suchbegriffen ist die Konkurrenz am größten und damit steigt der Anzeigenpreis. Ausgefallene Begriffe nützen nichts, wenn niemand danach sucht. Gefragt sind also Begriffe bzw. Kombinationen, die aussagekräftig und dennoch individuell sind.

Die Kampagne läuft

Dann lief meine Google Ads-Kampagne an. Und siehe da: Die Besucherzahl auf meiner Website hat sich sofort verdoppelt.

Zunächst lies ich die Kampagne zwei Wochen laufen. Dann versuchte ich mit Google Ads und meinem Webanalyse-Tool einen Eindruck von den Besucheraktivitäten zu gewinnen:

  • Klickhäufigkeit: Wie oft wird die Anzeige eingeblendet und wie oft angeklickt?
  • Keywords: Welche Suchbegriffe waren erfolgreich, welche nicht? Auf welcher Position (im Anzeigenblock) landet die Anzeige dabei?
  • Durchschnittliche Kosten pro Klick (CPC)
  • Besucherverhalten: Welche Aktivitäten haben die Besucher auf meiner Website ausgeführt? Was hat sie interessiert, wo sind sie wieder ausgestiegen?

Nach einiger Zeit habe ich weiter mit meiner Kampagne gespielt: mir neue Keywords vorschlagen lassen und andere gelöscht, den Anzeigentext optimiert usw. Natürlich kann ich die Kampagne einfach laufen lassen. Da sie aber jeden Tag Geld kostet, möchte ich die Entwicklung ein wenig im Auge behalten und sehen, ob nicht noch mehr Klicks rauszuholen sind.

Fazit

Google Ads kann sowohl von kleinen und regionalen Anbietern wie auch von Großunternehmen erfolgreich eingesetzt werden. Das Tool bringt recht zuverlässig eine bestimmte Menge an Besuchern pro Tag auf die Website; ob die Besuche zum gewünschten Ziel führen, hängt dann von anderen Faktoren ab.

Da jeder gewonnene Besucher Geld kostet, kommt es darauf an, den Streuverlust gering zu halten. Es lohnt sich also Arbeit in die Formulierung der Anzeige und die Keywords zu stecken, um zielgenau die Besucher anzusprechen, für die Ihr Angebot tatsächlich interessant ist.

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